Ja, ich weiß.
Es gibt doch schon sooo viel zum Thema Ernährung: Bücher, Videos, Arztvorträge, Artikel in Zeitschriften. und so weiter und so fort. Und nun will auch ich meinen Senf dazu geben.
Warum? Weil ich es mich wahnsinnig interessiert. Schon seit 35 Jahren verfolge ich die Entwicklung der Ernährungsratgeber und probiere sie aus. Im Zuge meiner spirituellen Entwicklung bin ich Vegetarierin geworden und wollte unbedingt auch richtig gesund werden. Und las so ziemlich jedes Buch über gesunde Ernährung. Alle versprachen Heilung und Freisein von gesundheitlichen Problemen.
Nun ja, dieses Ziel habe ich nicht erreicht, aber ich kann für mich verbuchen, dass es mir nicht schwer fällt, gesund zu essen. Sprich: naturbelassen, biologisch, frisch und grün. Weiterhin fand ich heraus, dass es zu jeder Empfehlung, die sehr einleuchtend klang, immer auch eine völlig entgegengesetzt Empfehlung existierte, für die es auch schlagende Argumente gab. Immer gab es jemanden, der sensationelle Ergebnisse mit dieser oder jeder Methode erreicht hatte. Es stellt sich also die Frage, was mensch eigentlich essen soll. Es fängt ja schon damit an, dass es einen ewigen Streit gibt, ob der Mensch ein Allesfresser oder doch Pflanzenfresser ist. Du wirst jede Menge Beweise für beide Seiten finden! Dann gibt es natürlich diejenigen, die alles essen können und kaum krank werden. Die vielleicht auch noch Raucher sind, Alkohol trinken und damit uralt werden. (Die sollte man sich im Alter aber doch genauer anschauen.)
Wenn du also auch zu denen gehörst, die resigniert aufgeben und nicht mehr wissen, was gut und richtig ist, dann ist mein Tipp für dich: lies keine Bücher mehr, höre dir keine Vorträge mehr an, sondern folge deinem eigenen Gefühl und beobachte die Reaktionen deines Körpers. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass es keine Art der Ernährung gibt, die für jeden Menschen gleichermaßen passt. Außerdem ändern sich deine Bedürfnisse in verschiedenen Lebenslagen und Altersstufen. Wer also sollte dir besser sagen können, was gut für dich ist, als du selbst?
Hier aber ein wichtiges Gegenargument: wenn du dich schon jahrelang von junk food und Konserven, Zucker und viel Fett ernährt hast, dann sind die Instinkte deines Körpers mit großer Sicherheit überdeckt und du bekommst falsche Signale. Dann bist du wahrscheinlich schon süchtig nach Süßem und deine Geschmacksnerven sind überreizt. In diesem Falle empfehle ich dir, dich doch erstmal gut zu informieren. Ein Buch halte ich für absolut empfehlenswert: "Klartext Ernährung" von Dr. Petra Bracht und Dr. Claus Leitzmann. Es ist von Ärzten geschrieben worden, die jahrelang Recherche betrieben haben und über jahrelange Praxis verfügen. Ihrer Erfahrung kannst du definitiv vertrauen.
Im Dschungel der guten Ratschläge sind mir wenigstens Übereinstimmungen aufgefallen, und die möchte ich hier mit dir teilen. Eine gesunde Ernährung ist
- frisch
- möglichst naturbelassen und wenig verarbeitet
- wasserhaltig und
- stammt aus biologischem Anbau.
Anhand dieser wenigen Kriterien prüfe doch einmal, wovon du dich so ernährst.
Isst du vieles, was konserviert oder getrocknet ist wie Chips, Toastbrot, aufzubackende Brötchen, Pizza aus der Tiefkühltruhe? Dann ist es nicht frisch. Meist fehlt auch der Wasseranteil oder es sind Stoffe drinnen, die einem Lebensmittel lange Haltbarkeit geben und der Gesundheit abträglich sind.
Dann wende die obigen Kriterien einmal auf frische Äpfel, Orangen, Pfirsiche oder Beeren an. Sie erfüllen alle diese Bedingungen, und zudem strotzen sie voller Lebensenergie, weil sie idealerweise frisch gepflückt und gegessen werden. Obst brauchst du nicht erst kochen, damit es gut schmeckt. Auch Salate schmecken vortrefflich, ohne dass sie gekocht, gebraten oder frittiert werden.
Geschmack hat aber auch viel mit Gewohnheit zu tun. Ich habe kleine Kinder beobachtet, die kein Obst mögen. Die sich aber mit Nudeln vollstopfen. Die das leckerste Gemüsegericht stehen lassen und sich auf salzige Salami stürzen. Es stellt sich die Frage, was ihre Mutter in der Schwangerschaft gegessen hat und wovon sich die Familie überhaupt so ernährt.
Es kann sein, dass etwas, was gesund, frisch und naturbelassen ist, dir gar nicht schmeckt. Ist ja klar, wenn du mit künstlichen Aromen und intensiven Geschmacksreizen vertrauter bist. Dann braucht es Zeit und Geduld, um Vorlieben zu ändern.
Siehst du, wie schwer es ist, allgemeine Tipps zu geben?
